Meine Ausbildung in der Gießerei
Hallo,
mein Name ist Patrik, ich bin 19 Jahre alt und komme aus Pfraundorf. Zurzeit bin ich im dritten Lehrjahr bei der Firma Jura-Guss in der Abteilung Gießerei.
Ich arbeite in der Gießerei da ich Abwechslung in meinem Beruf, mich körperlich betätigen aber auch nicht geistig sinnlose Arbeiten vollbringen wollte.
Zur Firma Jura-Guss bin ich über einen Bekannten gekommen, da ich damals in der Mittelschule nicht wusste wo ich noch ein Praktikum machen konnte. Der Beruf hat mich fasziniert, da ich auch selbständig arbeiten durfte und zusehen konnte wie flüssiges Metall vergossen wird. Deswegen konnte ich mir besser vorstellen wie metallische Gegenstände ihre Form bekommen.
Als erstes lernte ich wie man die Kästen formt, in die später das flüssige Metall gegossen wird.
Zuerst schaut man sich sein Modell genau an und überlegt welchen Rahmen man braucht. Wenn dann das Modell im Rahmen liegt, legt man in den Ecken Führungen und legt je nach Modell entweder zuerst Kühleisen oder Speiser am Modell an. Anschnitte, Lauf und Eingussrohr muss man auch anlegen da man sonst nicht gießen kann. Wenn dann alles soweit hergerichtet ist kann man anfangen den Kasten zu füllen. Dazu schaltet man den Mischer ein und lässt ein bisschen Sand in einen Schubkarren. Je nach Größe des Kastens füllt man entweder mit einem Eimer oder mit dem Mischer selbst den Kasten und unterdrückt den Sand mit den Händen.
Wenn man z.B. den Unterkasten gefüllt halt wartet man bis der Sand gehärtet ist, dreht den Kasten und macht danach den Oberkasten. Wenn der wiederum gehärtet ist macht man den Kasten auf, zieht das Modell, nimmt die Anschnitte, den Lauf und das Eingussrohr aus dem Kasten. Entweder legt man dann noch einen Kern ein oder man trägt sofort den Kleber auf und legt den Kasten gleich zu. Somit ist der Kasten gießbereit.
Beschrieben habe ich gerade, wie wir in der Handformerei unsere Kästen formen, aber die Gießerei hat mehrere Abteilungen wie z.B. die Kernmacherei, die Formanlagen, das Kerne kleben, die Kokille oder den Schmelzbetrieb.
In Bayern gibt es aber leider nur eine Berufsschule die Gießereimechaniker unterrichtet. Das ist die Staatliche Berufsschule Pegnitz. Mit dem Zug ist Pegnitz aber leicht zu erreichen. Der Unterricht ist immer Blockweise, das heißt ich habe z.B. sechs Mal im Jahr Schule und das immer zwei Wochen lang. Aber das variiert je nach dem in welchem Block man ist, denn es gibt insgesamt vier verschiedene Blöcke.
Patrik